Fortnite Battle Royale (Details zum Spiel auf Wikipedia) ist momentan eines der weltweit populärsten Videospiele. Auf Waypoint trägt Videospieljournalist Patrick Klepek verschiedene Erfahrungsberichte zusammen, wie LehrerInnen mit ihren SchülerInnen über das Spiel in Dialog treten. Im Folgenden ein kurzer Überblick der interessantesten Geschichten in diesem Zusammenhang sowie ein paar eigene Gedanken zum Thema:

Rachel ist Lehrerin an einer amerikanischen Middle School (meist Klassenstufen 6 – 8) und spielt neben anderen Videospielen auch Fortnite. Um Ruhe und Fokus wiederherzustellen, schlägt sie vor, mit ihren SchülerInnen eine Diskussion über das Videospiel zu halten. Ihre Bedingung: Die Klasse erledigt vorher ihre anstehenden Aufgaben ohne Störung und Unterbrechung. Ergebnis: Stilles und konzentriertes Arbeiten.

Mehrere Lehrer berichten, wie sehr introvertierte SchülerInnen über ihren Status als versierte Fortnite-Spieler plötzlich im Mittelpunkt stehen und ihre Tipps und Spielpraktiken an ihre MitschülerInnen weitergeben. Bei manchen führt das so neu gewonnen Selbstbewusstsein zu mehr Mitarbeit im Unterricht.

Eine Universitäts-Dozentin in Oregon nutzte die Aussicht, mit dem gesamten Kurs zusammen Fortnite zu spielen als Motivation für einen schwachen und privat gebeutelten Schüler.

Neben diesen positiven Beispielen gibt es zudem Berichte von LehrerInnen über Spiel- oder Internetsucht von SchülerInnen. Aber wie auch immer man das Phänomen Fortnite Battle Royale bewerten möchte (der Comicshooter hat eine Altersfreigabe ab 12 Jahren) – unterm Strich bleibt festzustellen:

Durch Videospiele können LehrerInnen und SchülerInnen in einem bestimmten Interessenbereich die gleiche Sprache sprechen. LehrerInnen sind dadurch nicht mehr bloß uninformierte Authoritäten.

Diese Beobachtungen decken sich mit meinen Erfahrungen als Lehrer. Im Dialog zum Thema Videospiele fühlten sich viele SchülerInnen von mir ernst genommen – für tatsächlich alle eine bisher neue Erfahrung, da meine Kollegen sich entweder nicht für Videospiele interessierten, oder diese gar gänzlich uninformiert verteufelten.

→ Zum Original-Artikel: Teachers and Parents Share Stories From Inside the ‚Fortnite‘ Phenomenon